Grundschrift schadet

„Der Grundschulverband schlägt vor, auf den Erwerb einer verbundenen Ausgangsschrift zu verzichten und rät zur Verwendung der Grundschrift, die es den Kindern erlaubt, Buchstabenformen und -kombinationen möglichst individuell zu gestalten. Dieser Vorschlag ist von der Forschung bislang nicht gedeckt. Und bisherige Untersuchungen zum Handschreiberwerb (exemplarisch Hasert 1998, Nottbusch 2008) geben Anlass zur Skepsis: Beim Handschreiberwerb bilden sich graphomotorische Bewegungsabläufe heraus, die systematisch über den Einzelbuchstaben hinausweisen.“ Aus einem Gutachten der Sprachwissenschaftlerin Ursula Bredel vor dem Landtag in NRW, abzurufen ist es hier

Und darum kann man sagen, die Grundschrift schade den Kindern? Ursula Bredel sagt das ja nicht so direkt. Sie äußert Skepsis gegenüber dem Verzicht auf eine verbundene Ausgangsschrift. Man kann diese Skepsis aber getrost in die folgende Warnung übersetzen: Wenn der Anfangsunterricht nicht dafür sorgt, dass die Kinder sich eine echte Schreibschrift aneignen, dann entgeht ihnen ein wesentlicher Vorteil der Schreibschrift, nämlich die Ausbildung von Bewegungsabläufen, in denen die Buchstaben häufig richtig geschriebener Silben oder Morpheme einander fließend und „wie von selbst“ folgen. Eine Quelle von Rechtschreibsicherheit, aus der wir schöpfen, wenn wir schreibend dem Gedächtnis unserer Hand vertrauen.