Handschrift, verloren?

 

Verschwindet die Handschrift? Plädoyer für ein bedrohtes Kulturgut

 

Akademie der Schönen Künste, München

Donnerstag, 20. 9. 2012 Beginn 19 Uhr

Moderation: Ute Andresen
Eintritt frei

Schreibend haben wir begonnen, uns eigenhändig in unsere Schriftkultur einzuleben. Über die Jahre gewann unsere Handschrift ihren Charakter. Man sieht ihr an, wer wir sind und wie uns zumute war im Augenblick des Schreibens. Wie eine Stimme teilt sie anderen mehr mit als die bloßen Worte.

Diesen persönlichsten Anteil der Mitteilung, Erzählung oder Reflexion bewahrt sie, so lange sie im Schriftstück existiert.
Unterwegs, in flüchtigen Erfahrungen oder ergreifen- den Lebensstrecken sind unsere handschriftlichen Eintragungen ein Mittel der Selbstverständigung – nur Papier und Stift sind dafür nötig.

In Protokollen, Bestandsaufnahmen, Notizen von Chronisten bezeugt die Handschrift, welcher Mensch für die Wahrhaftigkeit der Aufzeichnungen bürgt: ein unverwechselbares Zeugnis.

Handgeschriebene Texte zu lesen, kostet Zeit und Anteilnahme. Mit beidem geizen wir. Darum soll allein die rasch zu überfliegende Digitalschrift noch zeitgemäß sein. Starke Interessengruppen wollen das durchsetzen. Sie verbünden sich mit Pädagogen, die schnelle Einübung in Druckschrift für ausreichend halten und Geduld für die Schreibschrift unnötig finden.

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Sie entziehen derHandschrift den Grund ihrer Entwicklung. Was verlieren wir, wenn
wir die Vernachlässigung und Entwürdigung des Handschreibens zulassen? Worin besteht der ästhetische, emotionale, geistige Verlust? Was fügen wir Kindern zu, indem wir ihnen ihren Weg in die Schriftkultur scheinbar erleichtern?

weitere Infos unter Akademie der schönen Künste

Jochen Meyer, ehem. Leiter der Handschriftenabteilung im Deutschen Literaturarchiv Marbach

Angela Enders, Professorin in Vertretung, Lehrstuhl für Grundschuldidaktik an der Uni- versität Regensburg

Werner Kuhmann, Privat- dozent für Psychologie in den Erziehungswissenschaften an der Universiät Wuppertal

Ute Andresen, Autorin und Pädagogin

Sibylle Lewitscharoff, Schriftstellerin

Rafik Schami, Schriftsteller

      Donnerstag, 20. September um 19 Uhr

 

    München, Max-Joseph-Platz 3, im obersten Stockwerk des Königsbaus der Münchner Residenz
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